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Josef Holbrooke (1878 – 1958)

Josef Holbrooke

»Amontillado« op. 123
»The Viking« op. 32
»Three Blind Mice«-Variationen op. 35
»Ulalume« op. 35

Howard Griffiths, Dirigent

Aufnahme: 25.-29.8. 2008
Erschienen: Mai 2009
cpo 777 442-2

Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang der Zwanziger Jahre galt Josef Holbrooke als einer der bedeutendsten und aufregendsten Komponisten in England, der mit seinen spätromantischen Sinfonischen Dichtungen ganz auf der Höhe der Zeit stand. Wegen seiner proletarischen Herkunft wurde er durchaus anerkennend als »Cockney Wagner« bezeichnet. Doch auf der anderen Seite machte er sich schon zu Lebzeiten keine großen Freunde, weil er als ›Enfant terrible‹ immer mal wieder seine Kritiker und sogar sein Publikum attackierte. So bewarb er eines seiner Konzerte mit den Worten: »Herr Josef Holbrooke tritt etwas abenteuerlich seinem apathischen Publikum entgegen und hofft, so wenig Schläge wie möglich (natürlich mit dem üblichen finanziellen Verlust) zu erhalten«. Nach dem Krieg wurde seine Musik als zunehmend altmodisch angesehen und verschwand fast gänzlich nicht nur aus dem englischen Konzertrepertoire. Die vom BSOF unter der Leitung von Howard Griffiths hier eingespielten drei Sinfonischen Dichtungen sowie die die mit opulenter orchestraler Phantasie geschriebnenen Variationen über das Kinderlied »Three Blind Mice« – der englischen Entstprechung des deutschen Wiegenliedes »Schlaf, Kindlein! Schlaf!« – erlösen die Musik dieses hochinteressanten Komponisten aus ihrem langen Dornröschenschlaf.

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