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Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt

Biografie

Die Geschichte des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF) reicht bis ins Jahr 1842 zurück. Nach der Einheit Deutschlands etablierte es sich als ein weit über die Grenzen Brandenburgs und Deutschlands hinauswirkendes Sinfonieorchester. Dies spiegelt sich in der regen Gastspieltätigkeit wider, die dieses Orchester zu Konzertreisen quer durch Deutschland, in zahlreiche Länder Europas und wiederholt nach Japan führte.

Das BSOF ist mit 86 Musiker*innen-Stellen das größte Sinfonieorchester Brandenburgs und dessen einziges A-Orchester. Es wurde 1995 von der Landesregierung zum Staatsorchester erhoben und gehört zu den wichtigsten Stützen des Musiklebens in Brandenburg. Es spielt eine Vielzahl von Konzerten in Potsdam, gastiert jährlich beim Choriner Musiksommer, in Rheinsberg, Neuruppin, in Senftenberg und Schwedt und hat in Strausberg eine eigene Kammermusikreihe etabliert. Zudem tritt dieses in Frankfurt an der Oder beheimatete Orchester auf Einladung des Philharmonischen Chores Berlin regelmäßig in der Berliner Philharmonie auf und pflegt einen regen Gastspielaustausch mit den Posener Philharmonikern.

Dutzende, teils ausgezeichnete CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen mit dem Deutschlandfunk und dem rbb unterstreichen die Qualität dieses Orchesters. Zu den besonderen Projekten in jüngster Zeit gehören die Aufnahmen der Flötenkonzerte von Siegfried Matthus, Günter Kochan und Gisbert Näther mit der Flötistin Claudia Stein für Deutschlandfunk Kultur.

Stars der Klassik-Szene sind immer wieder Gast des BSOF, das mit Sabine Meyer, Simone Kermes, Sharon Kam, Ivo Pogorelich, Shlomo Mintz, Daniel Hope, Mstisław Rostropowitsch, Katharine Mehrling, Martin Helmchen und der mehrfach ausgezeichneten Schauspielerin Martina Gedeck zusammenarbeiten durfte. In der Saison 2023/24 konzertieren unter anderem Orli Shaham, Claudia Stein, Alban Gerhardt, Claire Huangci, Markus Stenz, Steven Sloane und Jamal Aliyev beim BSOF.

Seit 2019 lädt das BSOF zu jeder Spielzeit einen »Artist in Residence« ein. 2022/23 arbeitete es mit der Geigerin Tianwa Yang zusammen, die mit dem OPUS KLASSIK als »INSTRUMENTALISTIN DES JAHRES« ausgezeichnet wurde. Vor ihr waren der Cellist Maximilian Hornung, der Schlagzeuger Alexej Gerassimez und der Trompeter Simon Höfele »Artist in Residence«. 2023/24 folgt der Grammy-Classic-Gewinner Radek Baborák. Mit seinen außergewöhnlichen musikalischen Darbietungen begeistert der ehemalige Solo-Hornist der Berliner Philharmoniker seit Jahren das Publikum in den wichtigsten Kulturzentren der Welt. Er wird während seiner Residenz als Solist in sinfonischen Konzerten, als Dirigent und Kammermusiker zu erleben sein.

Mit herausragenden Solisten und Dirigenten pflegt das BSOF das klassische und romantische Repertoire, widmet sich aber genauso der Moderne und macht immer wieder mit zahlreichen Uraufführungen auf sich aufmerksam. Dabei verhalf das Orchester spannenden Werken interessanter Newcomer genauso zur Premiere wie jenen von international hoch angesehenen Komponisten. So glänzte das BSOF jüngst mit den Uraufführungen von Samuel Adlers »Short Symphony« und Steffen Schleiermachers »Drei Oden für Beethoven« – zusammen mit dem Philharmonischen Chor Berlin in der Berliner Philharmonie. Die nächste Uraufführung ist am 19. Januar 2024 in der Frankfurter Konzerthalle geplant und entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit mit der Berliner Universität der Künste. Außerdem kooperiert das Orchester mit der Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« und dem deutschen Dirigentenforum.

Mehrfach ausgezeichnet wurde das Brandenburgische Staatsorchester für seine Education-Arbeit – zuletzt im Mai 2023 mit der Europa-Urkunde. Mit seinen Projekten, in die seit Jahren unzählige Kinder und Jugendliche aus Ostbrandenburg und der polnischen Nachbarregion eingebunden sind, setzt es bei der kulturellen Bildung und dem interkulturellen Dialog neue Maßstäbe. Dabei arbeitet das BSOF mit seinem ehemaligen Chefdirigenten und jetzigem Ehrendirigenten Howard Griffiths, der der Education-Arbeit wichtige Impulse gab, weiterhin eng zusammen. Zudem übernimmt das BSOF bei den Bayreuther Festspielen seit 2010 die musikalische Begleitung der hochklassigen und von der Kritik sehr gelobten Kinderopern »Wagner für Kinder«.

Seit der Spielzeit 2018/19 ist Jörg-Peter Weigle Generalmusikdirektor und Künstlerischer Leiter und Roland Ott Intendant des BSOF. Gemeinsam haben sie das Repertoire des Staatsorchesters um neue Facetten bereichert. Davon zeugen etliche Uraufführungen, Crossover-Projekte, neue Kammermusikreihen und neue Konzerte an ungewöhnlichen Orten. Zudem hat das BSOF mit einer Serie neuer Schulprojekte, die verschiedene »Spannungsfelder« ausloten, sein Angebot für »Junge Hörer« ausgebaut und erweitert seine Gastspieltätigkeit mit Konzerten in der Tonhalle Zürich, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und in der Kölner Philharmonie.

Auch die chorsinfonische Arbeit des BSOF haben Weigle und Ott durch außerge­wöhnliche, mit dem Philharmonischen Chor Berlin und der Singakademie Frankfurt (Oder) realisierte Projekte auf ein neues Niveau gehoben. Besonderes Publikums- und Medieninteresse weckte dabei u.a. die Aufführung des von Jörg-Peter Weigle wiederentdeckten Oratoriums »Ruth« von Georg Schumann. Das BSOF brachte es mit dem Philharmonischen Chor Berlin in Frankfurt und in der Berliner Philharmonie auf die Bühne, wo das Konzert vom Rundfunk übertragen wurde.

In der Saison 2023/24 präsentiert das Brandenburgische Staatsorchester unter dem Motto »OrientOderOkzident« ein Programm mit einer musikalischen Bandbreite, die vom großen klassischen und romantischen Repertoire über Werke der Moderne, eine »Hollywood-Sinfonie« bis zu zeitgenössischen Kompositionen reicht. Das BSOF wird in der Spielzeit 2023/24 mit der Berliner Domkantorei im Berliner Dom Brahms Requiem aufführen, wird an den ostdeutschen Komponisten Günter Kochan erinnern, sich dem Cellokonzert der koreanischen Komponistin Unsuk Chin widmen, sinfonisch dem Meer und dem Wald huldigen und seinem Publikum auch orientalische Klänge offerieren.

Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt verfügt über 86 Musiker*innen-Stellen. Es ist eine Einrichtung der Stadt Frankfurt (Oder) und wird mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert.