Felix Mildenberger wird neuer Chefdirigent des BSOF
Generationswechsel an der Spitze des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF): Felix Mildenberger wird neuer Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des einzigen A-Orchesters des Landes Brandenburg. Er folgt auf Jörg-Peter Weigle (72), dessen Vertrag mit der Spielzeit 2024/25 endet.
Felix Mildenberger wird sein Amt als Generalmusikdirektor zum 1. August 2026 antreten. Er hatte sich gegen 120 Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt. In einer orchesterinternen Abstimmung sprachen sich die Musikerinnen und Musiker des BSOF mit großer Mehrheit für den 35-Jährigen aus. Diesem Votum folgte die Findungskommission, in der das Orchester, Intendant Roland Ott, die Stadt Frankfurt (Oder) als Trägerin des Orchesters und das Land Brandenburg mit jeweils einer Stimme vertreten sind. Die Wahl der Findungskommission wurde am 14. Juli vom Haupt- und Ordnungsausschuss der Stadt Frankfurt (Oder) einstimmig bestätigt.
„Es ist mir eine große Freude und Ehre, ab der Spielzeit 2026/27 die künstlerische Leitung des BSOF zu übernehmen. Mein herzlicher Dank gilt dem Orchester, der Stadt Frankfurt (Oder) und allen Verantwortlichen für ihr Vertrauen“, sagte Felix Mildenberger nach der Vertragsunterzeichnung am 15. Juli.
Kulturministerin Dr. Manja Schüle begrüßt die Entscheidung: „Energiegeladen, modern, experimentierfreudig: Felix Mildenberger ist ein vielfach preisgekrönter Dirigent, der bereits mit zahlreichen renommierten deutschen wie internationalen Orchestern zusammengearbeitet hat. Kurz: Der Beste fürs BSOF! Ich bin sicher: Der neue Generalmusikdirektor wird den künstlerischen Mut und die innovativen Formate, für die unser Staatsorchester bekannt ist, mit neuem Leben füllen."
Claus Junghanns, Bürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), sieht in der Wahl des neuen GMD einen wichtigen Impuls für das kulturelle Leben in Brandenburg: „Ich begrüße Felix Mildenberger bei uns in Frankfurt (Oder) und freue mich, dass sich das Orchester und auch die Auswahlkommission für ihn entschieden haben. Felix Mildenberger hat das Frankfurter Publikum und unser Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt in den vergangenen Jahren bereits mit seinem Können begeistert."
Der neue GMD und Brandenburgs größtes Sinfonieorchester kennen sich seit April 2022. Damals leitete er die Aufführungen von Sergei Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll und der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz in Frankfurt (Oder) und Potsdam. Im November 2024 dirigierte Felix Mildenberger in beiden Städten Peter Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll und die Sinfonie fis-Moll von Dora Pejačević. Für seine moderne Lesart dieser beiden Werke erhielt er von der Presse höchstes Lob.
„Felix Mildenberger hat mich mit seinen präzisen, feinsinnigen und sehr musikalischen Dirigaten und mit einem exzellenten Zusammenspiel des Orchesters sehr beeindruckt“, erinnert sich BSOF-Intendant Roland Ott. „Ich freue mich auf eine vielversprechende Zusammenarbeit mit einem GMD der jüngeren Generation, der mit neuen Ideen, viel Enthusiasmus, fundierten Erfahrungen und einem sicheren Klangempfinden das große künstlerische Potenzial des Staatsorchesters weiterentwickeln und gestalten kann.“
Bereits in der Spielzeit 2025/26 wird Felix Mildenberger mit dem BSOF zu erleben. Am 27. März 2026 dirigiert er in Frankfurt (Oder) Richard Strauss‘ „Alpensinfonie“ und Chopins Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll aufführen - mit „Artist in Residence“ Alexander Krichel als Solist. Am 5. April 2026 leitet er die musikalische Lesung „Max Liebermann und seine Zeitgenossen“ mit dem Schauspieler Jörg Hartmann („Tatort“, „Weissensee“). Dies ist eine Gemeinschaftsproduktion des Nikolaisaals Potsdam, des Potsdamer Kunstmuseums Barberini und des BSOF.
Felix Mildenberger zählt zu den spannendsten und international erfolgreichsten jungen Dirigenten. 2018 gewann er die Donatella Flick LSO Conducting Competition und damit einen der wichtigsten Dirigierwettbewerbe. Seitdem arbeitete er mit Spitzenorchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem London Symphony Orchestra, den Wiener Symphonikern, dem Orchestre National de France, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem hr-Sinfonieorchester, dem Konzerthausorchester Berlin, der Staatskapelle Weimar, der Filarmonica di Milana und der Camerata Salzburg zusammen. Felix Mildenberger ist seit der Saison 2021/22 zudem Erster Gastdirigent des Filarmonica Teatro Regio di Torino.
Zu den herausragenden Solisten, mit denen Felix Mildenberger arbeitete, zählen u.a. Julia Fischer, Alexander Krichel, Sabine Meyer, Nils Mönkemeyer, Alexei Volodin und Alexej Gerassimez. Prägend für seinen künstlerischen Werdegang waren zudem die Kollaborationen mit den Dirigenten Sir Simon Rattle und Paavo Järvi.
Felix Mildenberger begann seine musikalische Ausbildung in Violine, Viola und Klavier, studierte Orchesterleitung in Freiburg und Wien und in Meisterkursen bei David Zinman, Paavo Järvi, Bernard Haitink und Markus Stenz. Von 2015 bis 2017 war er Dozent für Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Freiburg. Als Stipendiat des Dirigentenforums wurde er 2021 vom Deutschen Musikrat in die Künstlerliste „Maestros von Morgen“ aufgenommen – eine Auszeichnung für langjährige künstlerische Qualität. Im Jahr zuvor wurde er mit dem „Prix Young Artist of the Year“ beim Festival der Nationen ausgezeichnet.