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Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt

Biografie

Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (BSOF) ist mit 86 Musiker/innen-Stellen das größte Sinfonieorchester Brandenburgs und dessen einziges A-Orchester. Es gehört zu den Stützen des Musik- und Kulturlebens in Brandenburg und wurde vor 30 Jahren von der Landesregierung zum Staatsorchester erhoben. Dieses Jubiläum wird am 10. Oktober 2025 mit einem Konzert in Frankfurt (Oder) gefeiert, wo das Orchester beheimatet ist.

Die Geschichte des BSOF reicht bis ins Jahr 1842 zurück. Nach der Einheit Deutschlands etablierte es sich als ein weit über Brandenburg hinauswirkendes Sinfonieorchester. Die wachsende Bedeutung des einstigen Philharmonischen Orchesters der Stadt Frankfurt (Oder) zeigte sich 1995 in der Ernennung zum „Staatsorchester“. Wesentlichen Anteil an der Etablierung dieses Klangkörpers und der Erhebung zum „Staatsorchester“ hatte damals Generalmusikdirektor Nikos Athineos.

Mit ihm und seinen Nachfolgern etablierte sich eine rege Gastspieltätigkeit mit Konzertreisen quer durch Deutschland und Europa, wiederholt nach Japan und nach China. So spielte das Staatsorchester unter anderem im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, in der Tonhalle Zürich, in der Kölner Philharmonie, im Shanghai Poly Grand Theatre, in Tokio und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und beim Vatikan vor Papst Bendikt XI.

In Potsdam, wo das BSOF unter anderem mit dem Nikolaisaal kooperiert, ist es ebenso regelmäßig zu erleben, wie bei den wichtigsten Klassikfestivals in Brandenburg: den Brandenburgischen Sommerkonzerten, der Kammeroper Schloss Rheinsberg, dem Choriner Musiksommer und »Klassik ohne Grenzen«.

Mit unterschiedlichsten Formaten ist das BSOF in zahlreichen größeren und kleineren Städten der Mark Brandenburg präsent. Zudem tritt es auf Einladung des Philharmonischen Chores Berlin mehrmals pro Spielzeit in der Berliner Philharmonie auf und gastiert unter anderem mit der Berliner Domkantorei im Berliner Dom.

Dutzende, teils ausgezeichnete CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen mit dem Deutschlandfunk und dem rbb unterstreichen die Qualität dieses Orchesters.

Stars der Klassik-Szene sind regelmäßig Gast des BSOF, das mit Anastasia Kobekina, Simone Kermes, Sharon Kam, Ivo Pogorelich, Daniel Hope, Mstisław Rostropowitsch, Katharine Mehrling, Martin Helmchen, Alban Gerhardt, Markus Stenz und den bekannten Schauspielern Martina Gedeck, Katja Riemann und Jörg Hartmann zusammenarbeiten durfte.

In der Saison 2025/26 spielt das BSOF unter anderem unter der Leitung von Sebastian Weigle, Anna Skryleva, Steven Sloane, Felix Mildenberger, Sebastian Lang-Lessing und Karl-Heinz Steffens. Außerdem hat es in dieser Spielzeit Weltklasse-Solisten wie die Violinistin Tianwa Yang, den Hornisten Radek Baborák, den Trompeter Simon Höfele und die Kontrabassistin Mikyung Sung zu Gast und realisiert Crossover-Projekte mit den Jazz-Ikonen Pascal von Wroblewsky, Norbert Nagel und dem Filmmusikexperten Bernd Ruf.

Seit 2019 lädt das BSOF zu jeder Spielzeit einen »Artist in Residence« ein. 2024/25 arbeitete es mit Matthias Schorn, dem Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker, zusammen. Vor ihm waren unter anderem Radek Baborák, Tianwa Yang, Simon Höfele und der Schlagzeuger Alexej Gerassimez »Artist in Residence« des BSOF. 2025/26 folgt der ECHO KLASSIK-Preisträger Alexander Krichel. Während seiner Residenz wird der Pianist unter anderem Werke von Rachmaninow, Ravel, Beethoven, Chopin und Brahms spielen.

Das BSOF nimmt immer wieder Uraufführungen ins Programm auf und verhilft spannenden Werken von Newcomern ebenso zur Premiere wie jenen von etablierten Tonschöpfern. So glänzte das BSOF jüngst mit den Uraufführungen von Georg Breinschmids »Alt Wiener Ausdruckstänzen« und Shadi Kasaeas »à la recherche de la vérité perdue«. Bei dieser wie bei anderen Uraufführungen junger Komponistinnen und Komponisten kooperiert das BSOF mit der Berliner Universität der Künste, der Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« und dem Forum Dirigieren.

Mehrfach ausgezeichnet wurde das BSOF für seine Education-Arbeit. Die Projekte mit Tausenden Kindern und Jugendlichen aus Brandenburg und Polen setzten bei der kulturellen Bildung und dem interkulturellen Dialog neue Maßstäbe. Dabei arbeitet das BSOF mit seinem Ehrendirigenten Howard Griffiths, der der Education-Arbeit wichtige Impulse gab, eng zusammen. Zudem übernimmt das BSOF bei den Bayreuther Festspielen seit 2010 die musikalische Begleitung der von der Kritik besonders gelobten Kinderopern und erprobt neue Mitmach-Formate.

Mit der Spielzeit 2018/19 wurde Roland Ott Intendant des BSOF und Jörg-Peter Weigle Chefdirigent. In den folgenden Spielzeiten wurde das Repertoire des Staatsorchesters um neue Facetten bereichert. Davon zeugen etliche Crossover-Projekte, neue Kammermusikreihen, Konzerte an ungewöhnlichen Orten, Bigband-Konzerte und mulitmediale Projekte, die unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Nikolaisaal und dem Potsdamer Kunstmuseum »Barberini« entstanden. Zudem hat das BSOF seine Gastspieltätigkeit erweitert. So tourte es 2024 erstmals durch China. Intensiviert wurde auch die Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Chor Berlin, der Berliner Domkantorei, der Frankfurter Singakademie und dem Adoramus Kammerchor Słubice.

Mit dem Ausscheiden von Jörg-Peter Weigle als Künstlerischem Leiter konzipierte Intendant Roland Ott für 2025/26 eine besonders facettenreiche Spielzeit. Sie umfasst Highlights aus Richard Wagners Opern – konzertant aufgeführt mit Sopranistin Daniela Köhler. Außerdem spielt das BSOF große Sinfonik von Gustav Mahler und Richard Strauss, dessen »Alpensinfonie« es aufführen wird. Es widmet sich aber auch zeitgenössischen Glanzstücken wie dem Trompetenkonzert von Wynton Marsalis und wird sich swingend, jazzend und kinoaffin präsentieren. So wie beim Konzert »Moon River« mit der Jazz-Sängerin Sophie Grobler, beim südamerikanisch gefärbten Neujahrskonzert mit der argentinischen Musikerin Lily Dahab und Norbert Nagel und beim »Popcorn-Konzert« mit Bernd und Ilja Ruf.

Wegen der Sanierung der Frankfurter Konzerthalle wird das BSOF ab 2025/26 auf andere Spielstätten ausweichen. Mit großen und kleinen Formaten ist es dann an den unterschiedlichsten Orten in Frankfurt (Oder) zu erleben und wird so nicht sichtbarer in der ganzen Stadt

Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt ist eine Einrichtung der Stadt Frankfurt (Oder) und wird mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Das Märkische Medienhaus (»Märkische Oderzeitung«, »Märkischer Sonntag«) und der rbb sind Medienparner des BSOF.