FR | 13. September 2024 | 19:30
Konzerthalle »Carl Philipp Emanuel Bach« – Großer Saal
1. Philharmonisches Konzert
© copyright Tobias Tanzyna
Arnold Schönberg: »Verklärte Nacht« op. 4 Arrangement für Streichorchester vom Komponisten
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107
Jörg-Peter Weigle, Dirigent
Unsere mit »TraumOderWirklichkeit« überschriebene Spielzeit beginnt mit zwei Werken, die jener Zwischenwelt entstiegen scheinen, in der Traum und Wirklichkeit, Transzendenz und Realität ineinander fallen. Man hört Bruckners 7. Sinfonie an, dass ihr Schöpfer ein tiefgläubiger Mensch und ursprünglich Organist und Kirchenmusiker war. Immer wieder ist diese Musik mit ihren registerartigen Klangfarbenwechseln und Choralzitaten mit der lichten Hoheit gotischer Kathedralen verglichen worden. Doch dieser sakrale Raum öffnet und verbindet sich hier mit der anderen Glaubenswelt Bruckners: seiner tiefen, fast schon religiösen Verehrung Richard Wagners. Die Wagner-Anklänge prägen die Harmonik, aber auch melodische Gesten. Und nicht zuletzt durch Bruckners erstmalige Verwendung von Wagner-Tuben, die das Adagio in den Himmel zu heben scheinen, erhält diese Sinfonie ihr bestechendes Kolorit. Ihr melodischer Einfallsreichtum und ihre warme Klanglichkeit heben sie aus dem Schaffen Bruckners besonders heraus.
Das (Alb-)traumhafte in Arnold Schönbergs »Verklärte Nacht« ist dagegen deutlich mehr dem Irdischen zugewandt. Das Werk lehnt sich an das gleichnamige Gedicht Richard Dehmels an, in dem eine Frau ihrem Geliebten beichtet, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist. Schönbergs Musik übernimmt vielleicht nicht die direkten Inhalte der literarischen Vorlage. Doch die dramatisch-erregte Stimmung des Gespräches der beiden Liebenden und die in der Luft liegende Nervenanspannung spiegeln sich in den hochexpressiven, sinnlich aufgeladenen Klängen des Werkes wider.
Den Abend leitet unser Chefdirigent GMD Jörg-Peter Weigle.
Tickets: 36,60 / 32,20 / 25,50 / 17,80 €